Wem gehört die Straße? Feministische Perspektiven auf Protest(formen)

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PROTEST – Wem gehört die Straße? Feministische Sichtweisen auf Protest(formen)

Sozialproteste, also gemeinsam auf die Straße getragene Unzufriedenheit und/oder Widerspruch mit bestimmen gesellschaftlichen Entwicklungen oder politischen Entscheidungen, treten gegenwärtig weltweit in verschiedensten Ausprägungen auf und tragen unterschiedlichste Forderungen mehr oder weniger laut nach außen. Ob es dabei um Forderungen nach mehr Demokratie und Menschenrechten, größerer sozialer Gleichheit, umfassenderen Klimaschutz, Corona-Politik oder Frieden geht, gemeinsames Kennzeichen ist ihr Wunsch nach Veränderung bzw. Überwindung der bestehenden Verhältnisse. Aktuelle Protestbewegungen im Iran, in China, in Südamerika, in Deutschland und dem Rest der Welt machen vor Landesgrenzen nicht Halt. Protestformen, die in vielen Teilen der Welt Zuspruch finden und dort übernommen werden, wie z.B. aktuell vor allem ökologische[1] und feministische[2] Bewegungen, versuchen weltweit Ausbeutung, Gewalt, Diskriminierung und Vernichtung zu stoppen.

Wir wollen gemeinsam erkunden, wie solche Protestformationen vor dem Hintergrund kapitalistischer Produktionsverhältnisse[3], demnach wie die Herstellung und Organisation von Gütern und Dienstleistungen in unserer Gesellschaft aufgeteilt ist, verstanden werden: Welche Proteste sind hierbei gekennzeichnet durch ein ‚zu viel gleichzeitig und zu unkoordiniert‘ oder ein ‚zu wenig und zu leise‘? Welche Rolle soll und muss Protest auf der Straße einnehmen? Welche Bedeutung spielen hierbei Institutionen wie Parlamente? Und wie müssen wiederum Proteste von rechts bzw. aus autoritären und demokratiefeindlichen Milieus verstanden werden? Bieten aktuelle Sozialproteste genug Vorstellungkraft und demokratische widerständige Energie, um den aktuellen Kriegs- und Krisensituationen eine utopistische Gegenvision, also ein Idealbild einer gerechten Gesellschaft, entgegenzusetzen? Solchen Fragen und vielen mehr bietet die kommende Veranstaltungsreihe des AK Feministische Theorien einen Raum zum Nachdenken, Nachfragen, Diskutieren und in Aktion kommen.

Habt ihr Lust Euch mit einem Thema/Format Eurer Wahl zu beteiligen? Dann schickt uns bis zum 31.12.2022 eine Nachricht, in der ihr Euren geplanten Veranstaltungstitel, Thema, Ablauf und Finanzbedarf darlegt (gerne in Form eines Ankündigungstextes, es reicht aber auch eine ganz kurze Skizze, die ihr später noch ausarbeiten könnt). Wir, der AK Fem Arbeitskreis für feministische Theorie und Praxis – kümmern uns dann im weiteren Verlauf um die Organisation, Bewerbung und Finanzierung der Veranstaltungen. Die Veranstaltungsreihe soll im Zeitraum vom 15. April bis 15. Mai 2023 stattfinden.

Bisher in Planung sind schon Beiträge zu How-To Protest: Eine Anleitung und Austausch zum Anmelden und Durchführen von Demos; ein Lesekreis zu Demokratie und Teilhabe; ein Kapitalismuskritik-Workshop, eine Veranstaltung zu Klimaaktivismus und Klimagerechtigkeit; ein Beitrag zu den aktuellen Protesten in China und ein Workshop zu Streetart als Protestform. Wenn euch eines der Themen auch interessiert, könnt ihr auch gerne in die Planung dazu kommen.

Mail an: info-feministische-theorien@lists.riseup.net


[1] ökologisch: die Beziehung zwischen Umwelt und Mensch betreffend, es geht also u.a. um Umweltschutz.

[2] feministisch: in unserem Verständnis auf einen Feminismus bezogen, der für die Gleichberechtigung aller Menschen kämpft und intersektional gedacht ist, also andere Kategorien wie Klasse oder race mitdenkt und deren Verschränktheit im Blick hat. 

[3] Die kapitalistische Produktionsweise findet ihr hier (auf Deutsch) erklärt: https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Bildungsmaterialien/heft6/05_marx-workshopplakate.pdf

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Call for Participation: Event Series of the AK Fem – Arbeitskreis für feministische Theorie und Praxis from April 15 to May 15, 2023 on the subject of

PROTEST – Whose Streets? Feminist perspectives on (forms of) protest

Social protests, i.e. collective expressions of dissatisfaction and/or dissent with certain social developments or political decisions, are currently taking place all over the world in a wide variety of forms and are voicing a wide range of demands more or less loudly. Whether they are demands for more democracy and human rights, greater social equality, more widespread climate protection, Corona policies or peace, the common characteristic is their desire for change or overcoming the existing conditions. Current protest movements in Iran, China, South America, Germany and the rest of the world do not stop at national borders. Forms of protest that are popular and adopted in many parts of the world, such as the current ecological[1] and feminist[2] movements, are trying to stop exploitation, violence, discrimination and annihilation worldwide.

We want to work together to explore how such protest formations are understood in the context of capitalist relations of production[3], i.e. how the production and organisation of goods and services is divided up in our society: Which protests are characterised here by a ‚too much at the same time and too uncoordinated‘ or a ‚too little and too quiet‘? What role should and must protest take on the streets? What is the role of institutions like parliaments? And how should protests from the right or from authoritarian and anti-democratic milieus be viewed? Do current social protests offer enough imagination and democratic resistant energy to counter the current war and crisis situations with a utopian counter-vision, i.e. an ideal image of a just society? The upcoming programme of the AK Feministische Theorien (Working Group on Feminist Theories) offers such questions and many more a space for reflection, questions, discussion and action.

Would you like to participate with a topic/format of your choice? Then send us a message by 31.12.2022 outlining your planned event title, topic, schedule and financial requirements (preferably in the form of an announcement text, but a very brief outline that you can elaborate on later will also suffice). We, AK Fem – Arbeitskreis für feministische Theorie und Praxis – will then take care of the organisation, promotion and financing of the events. The series of events should take place between 15 April and 15 May 2023.

So far in planning are already contributions on How-To Protest: How to register and run a protest; democracy and participation; climate activism and climate justice; current protests in China and street art as a form of protest. If you are interested in one of these topics, you are welcome to join the planning.

Mail to: info-feministische-theorien@lists.riseup.net


[1] ecological: concerning the relationship between the environment and human beings, it is about environmental protection, among other things.

[2] feminist: in our understanding referring to a feminism that fights for the equal rights of all people and is intersectional, i.e. takes into account other categories like class or race and their entanglements. 

[3] For an explanation of the capitalist mode of production, see here (in German only): https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Bildungsmaterialien/heft6/05_marx-workshopplakate.pdf

Details zu den Veranstaltungen

Überblick

 04.04.2023 von 18-21 Uhr: Sichtbare Widerständigkeiten – Paste Ups & FLINTA* Gang Aktivismus, Kulturaggregat, Hildastr. 5, 79102 Freiburg

 15.04.2023 von 10-18 Uhr:  Workshop „Marx für Alle – Marx Kapitalismuskritik für Einsteiger*innen“, Uni Freiburg, KG I, HS 1228, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg

 20.04.2023 von 18-20 Uhr: Reading Isabell Loreys „Demokratie im Präsens“: Lesekreis zu Demokratie und Protest, Uni Freiburg, KG I, HS 1134, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg

 23.04.2023 von 16-19 Uhr: How To Protest: Organisatorische & rechtliche Grundlagen, Linkes Zentrum, Glümerstr. 2, 79102 Freiburg

 23.04.2023 ab 19.30 Uhr: Küche für Alle mit dem F*Streik Freiburg, Linkes Zentrum, Glümerstr. 2, 79102 Freiburg

 25.04.2023 von 19-21 Uhr: Vortrag Kampf um den Sozialstaat, digital (Link per Mail)

 27.04.2023 von 18-20 Uhr: Interaktiver Vortrag My body my choice‘ gone wrong – Feministische Sichtweisen auf Corona-Proteste, digital (Link per Mail)

 02.05.2023 von 18-20 Uhr: Lesekreis zu Diaspora, Protest und Demokratie, Uni Freiburg, R01 014, Wilhelmstr. 26, 79098 Freiburg

 03.05.2023 von 17-19 Uhr: Frauenproteste gestern – heute – morgen: Interaktiver Workshop mit Christel Baltes-Löhr,  Raum TBA

 04.05.2023 von 18-20 Uhr: Frauen im Krieg: Lesekreis zu Natascha Wodins „Sie kam aus Mariupol“, ZAG, Belfortstraße 20, Vorderhaus, 79098 Freiburg

 11.05.2023 von 18-20 Uhr: Lesekreis Sticking it to the man, Alte Uni, Co-Creation-Raum, Bertholdstraße 17, 79098 Freiburg

 12.05.2023 von 14-16 Uhr: Diskussionsrunde mit Inputs: LGBTQ+ Recht und Gerechtigkeit, Uni Freiburg, KG I, HS 1034, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg

 16.06.2023 von 19-21 Uhr: Screening Bodies we take to the streets, Kulturaggregat, Hildastr. 5, 79102 Freiburg

 07.07.2023 von 19-21 Uhr: Screening Hooligan Sparrow, Kulturaggregat, Hildastr. 5, 79102 Freiburg

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Details zu den Veranstaltungen

1.  04.04.2023 von 18-21 Uhr: Sichtbare Widerständigkeiten – Paste Ups & FLINTA* Gang Aktivismus mit Anna und Paula
Ort: Kulturaggregat, Hildastr. 5, 79102 Freiburg
Format: Workshop, Teilnehmer*innenzahl: 15, Dauer: 3 h

Thema: In diesem bereits mehrmals durchgeführten Workshop bieten wir nicht nur eine Einführung in die Geschichte von StreetArt, Paste Ups und deren Verwendung in feministischen Kämpfen und Protesten, sondern ermutigen die Teilnehmenden auch selbst Kunst zu erstellen und so zu empowern und sich die Straße zu erobern. Aktualisiert wird der Workshop um den Einbezug der Proteste gegen Femizide durch Streetart wie zB die Rote Bank oder Paste Ups aus dem französischen Kontext.

 2.  15.04.2023 von 10-18 Uhr:  Workshop „Marx für Alle – Marx Kapitalismuskritik für Einsteiger*innen“ mit Sarah und Maria

Ort: Uni Freiburg, KG I, HS 1228, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg

Format: Workshop, Teilnehmer*innenzahl: 15 Personen, Dauer: 8 h

Thema: Protest und Kapitalismuskritik sind in der Denkfigur des Klassenkampfes auf Engste miteinander verzahnt. Karl Marx’ Analyse des Kapitalismus und seine Kritik daran sind bis heute die wichtigste Grundlage für ein linkes Verständnis des herrschenden Wirtschafts- und Gesellschaftssystems und einer linken Kritik daran. Ziel des Seminars ist es, Marx’ Theorie für Einsteiger*innen verständlich und diskutierbar zu machen. Und um eine theoretische Grundlage an kapitalismuskritischem Wissen und Analysewerkzeugen für die weiteren Veranstaltungen der Protestreihe zu bieten. Dabei wird kein Vorwissen über die ökonomische Theorie von Marx oder anderen Autor*innen vorausgesetzt.

Ausgehend von verschiedenen Fragen schauen wir uns grundlegende Ideen und Konzepte von Marx’ Theorie an, unter anderem:

  1. Was macht die kapitalistische Produktionsweise aus und welche Produktionsweisen
  2. gibt es noch?
  3. Wie wird Geld zu Kapital?
  4. Welche Rolle spielen Klassen und Klassenkampf?
  5. Warum sind Krisen unausweichlich im Kapitalismus?
  6. Wann kommt die soziale Revolution?
  7. Wie denkt Marx Kommunismus als alternative Gesellschaftsform?

Die Veranstaltung ist kein Lektüreseminar. Wir beschäftigen uns stattdessen mit dem Thema anhand von Schaubildern, Simulationen sowie kurzen Textausschnitten und diskutieren gemeinsam darüber.

 3.  20.04.2023 von 18-20 Uhr: Reading Isabell Loreys „Demokratie im Präsens“: Lesekreis zu Demokratie und Protest mit Maria
Ort: Uni Freiburg, KG I, HS 1134, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg
Format: Lesekreis, Teilnehmer*innenzahl: 20 Personen, Dauer: 2 h

Thema: Radikale Demokratietheorien eröffnen ein pluraleres Verständnis des Politischen als herkömmliche liberaldemokratietheoretische Perspektiven. Anhand eines Artikels aus Isabell Loreys 2020 erschienenen Monographie „Demokratie im Präsens. Eine politische Theorie der Gegenwart“ wollen wir uns mit den politisch-theoretischen Implikationen eines partizipativ ausgerichteten Demokratieentwurfs beschäftigen.

Inmitten der Krisen und Bedrohungen der liberalen Demokratie entwickelt Isabell Lorey eine Demokratie im Präsens, die politische Gewissheiten ebenso aufbricht wie lineare Vorstellungen von Fortschritt und Wachstum. Mit ihrer queer/feministischen politischen Theorie formuliert sie eine grundlegende Kritik an maskulinistischen Konzepten von Volk, Repräsentation, Institution und Multitude. Und sie entfaltet einen originellen Begriff von präsentischer Demokratie, der auf Sorge und Verbundenheit, auf der Unhintergehbarkeit von Verantwortlichkeiten beruht – und ohne vergangene Kämpfe und aktuelle Praktiken sozialer Bewegungen nicht zu denken ist

Es wird kein politisch-theoretisches Vorwissen vorausgesetzt, ein Interesse am Lesen eines komplexeren Textes ist jedoch vonnöten. Der Text wird vorab bei Anmeldung per Mail zur Verfügung gestellt!

 4.  23.04.2023 von 16-19 Uhr: How To Protest: Organisatorische & rechtliche Grundlagen mit Anna und Paula

Ort: Linkes Zentrum, Glümerstr. 2, 79102 Freiburg
Format: Workshop, Teilnehmer*innenzahl: 15-20, Dauer: 3h

Thema: In diesen Workshop sollen die Teilnehmenden an die rechtlichen und organisatorischen Grundlagen von Protesten und Demos herangeführt werden. Die Grundlagen des Workshops entstanden in Leipzig im Kontext der Proteste gegen die MoleCams auf verschiedenen linken Festivals. Durch das Teilen von Wissen können hier nicht nur nachhaltig aktivistisches Wissen geteilt werden, sondern auch Menschen dazu empowert, sich die Straße in dem Rahmen, der sich für sie sicher anfühlt zu nehmen.

 5.  23.04.2023 ab 19.30 Uhr: Küche für Alle mit dem F*Streik Freiburg

Ort: Linkes Zentrum, Glümerstr. 2, 79102 Freiburg

Leckeres, veganes Essen und Raum zum Austauschen und Kennenlernen der Arbeit des Fstreiks und des Arbeitskreises Feministische Theorie & Praxis

 6.  25.04.2023 von 19-21 Uhr: Vortrag „Kampf um den Sozialstaat. Ein Überblick über die Auseinandersetzungen der letzten 30 Jahre innerhalb der BRD mit Lars Niggemeyer (DGB Niedersachen)

Ort: digital (Link erhältlich bei Anmeldung per Mail!)

Format: Online-Vortrag mit Diskussion

Thema: Der deutsche Arbeitsmarkt hat in den letzten 30 Jahren einen tiefgreifenden Wandel durchgemacht. Prekarisierung, Arbeitslosigkeit und Abstiegsängste waren für viele Menschen die Folge. Diese Veränderung resultierten aus verschiedenen politischen Entscheidungen, die der Ideologie des Neoliberalismus folgten. In dem Vortrag wird ein Überblick über die vergangenen Ereignisse sowie die damit verbundenen Kämpfe um den Sozialstaat gegeben.

7.  27.04.2023 von 18-20 Uhr: Vortrag „My body my choice“ gone wrong – Feministische Sichtweisen auf Corona-Proteste mit Mayan Hartleitner
Ort: digital (Link erhältlich bei Anmeldung per Mail!)

Format: Vortrag, Teilnehmer*innenzahl: 30 Personen, Dauer: 2 h

Thema: Mit Slogans wie „My Body, my Choice“ versuchten auch Besucher*innen der Corona-Proteste an vorangehende soziale Bewegungen anzuknüpfen. Wer appelliert hier an das Recht auf körperliche Selbstbestimmung und warum werden dabei trotzdem menschenverachtende Einstellungen mitgetragen? Was motiviert die Protestteilnehmenden und wieso müssen wir uns nicht nur gegen Antifeminismus wehren, sondern konkrete feministische Utopien zeichnen, wenn wir regressive Bewegungen verhindern wollen? Im Vortrag werden Ergebnisse einer Masterarbeit vorgestellt sowie Erfahrungen aus der Praxisforschung geteilt. Mayan Hartleitner war mehrjährige Mitarbeiter*in innerhalb eines Forschungsprojekts zu den Coronaprotesten bei Prof. Nachtwey in Basel.

 8.  02.05.2023 von 18-20 Uhr: Lesekreis zu Diaspora, Protest und Demokratie  – Reading Manijeh Moradians „Iranian Diasporic Possibilities: Tracing Transnational Feminist Genealogies from the Revolutionary Margins“ mit Yao
Ort: Uni Freiburg, R01 014, Wilhelmstr. 26, 79098 Freiburg
Format: Lesekreis, Teilnehmer*innenzahl: 15 Personen, Dauer: 2 h

Thema: InProtesten von Diaspora entstehen neue Zentren der sozialen Bewegung und transnationale Solidarität. Ihre aktive Rolle sowohl für den Widerstand gegen Diktatur als auch im Engagement mit antirassistischen, antikapitalistischen und postkolonialistischen Bewegungen erneuert und erweitert unser Verständnis der demokratischen Teilnahme. Anhand des Artikels Manijeh Moradians wollen wir gemeinsam über das feministische Bewusstsein der iranischen studentischen Aktivist*innen in der sechzig- und siebzigjährigen USA lesen. Wir möchten zum Beispiel diskutieren, wie die Gender- und Queer-Theorien als „methodology of possibility“ uns helfen, die historischen und aktuellen Proteste der iranischen Diaspora zu verstehen und die transnationale Solidarität bilden.

Es wird kein politisch-theoretisches Vorwissen vorausgesetzt, ein Interesse am Lesen eines englischsprachigen akademischen Textes ist jedoch vonnöten. Der Text wird vorab bei Anmeldung per Mail zur Verfügung gestellt!

9.  03.05.2023 von 17-19 Uhr: Frauenproteste gestern – heute – morgen: Interaktiver Workshop mit Christel Baltes-Löhr

Ort: Raum TBA

10.  04.05.2023 von 18-20 Uhr: „Frauen im Krieg“: Lesekreis zu Natascha Wodins „Sie kam aus Mariupol“ mit Shiqi

Ort: ZAG, Belfortstraße 20, Vorderhaus, 79098 Freiburg

Format: Lesekreis, Teilnehmer*innenzahl: 15 Personen, Dauer: 2 h
Der Text wird vorab bei Anmeldung per Mail zur Verfügung gestellt!

11.  11.05.2023 von 18-20 Uhr: „Stickin‘ it to the man!“ – Proteststicker als Teilhabe am öffentlichen Raummit Klara
Ort: Alte Uni, Co-Creation-Raum, Bertholdstraße 17, 79098 Freiburg

Format: Lesekreis, Teilnehmer*innenzahl: bis 15 Personen, Dauer: 2 h

Thema: Sticker sind als Medium für Kunst, Werbung oder Meinungsausdruck im Stadtraum allgegenwärtig. Neben ihrer dekorativen Funktion können sie aber auch eine Form des Widerstandes darstellen, zum Beispiel wenn sie Demonstrationen ankündigen, radikale oder subversive Slogans und Symbole verbreiten oder soziale Bewegungen und Protestgruppen bewerben. Auf Basis eines Artikels der Humangeographin Hannah Awcock wollen wir uns unter Rückbezug auf Themen der „Feminist City“-Veranstaltungsreihe mit der Gestaltung von urbanem Raum durch Proteststicker beschäftigen. Auf dieser theoretischen Grundlage möchten wir zum Beispiel diskutieren, wo und wie Aktivist*innen Proteststicker nutzen, wie Sticker Botschaften verbreiten und zirkulieren, und inwiefern sie eine Möglichkeit zur Teilhabe am öffentlichen Raum darstellen.

Es wird kein humangeographisches oder kulturwissenschaftliches Vorwissen vorausgesetzt, Interesse am Lesen eines kurzen, englischsprachigen akademischen Textes ist jedoch vonnöten.Der Text wird vorab bei Anmeldung per Mail zur Verfügung gestellt!

12.  12.05.2023 von 14-16 Uhr: Diskussionsrunde mit Inputs: LGBTQ+ Recht und Gerechtigkeit mit Kit Schuster

Ort: Uni Freiburg, KG I, HS 1034, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg

Format: Diskussionsrunde mit Inputs

Thema: „No Pride in Police” heißt ein bekannter Slogan, der weltweit in Pride Parades zu sehen ist. Queers gehen auf die Straße, um gegen Polizeibrutalität, Diskriminierung, Racial Profiling und Willkür der staatlichen Gewalt zu protestieren.

Wir wollen gemeinsam diskutieren, wie eigentlich eine Justiz aussehen und funktionieren sollte, die LGBTQ+ Personen Gerechtigkeit und Sicherheit bietet. Was gibt es für Ideen und Konzepte? Wie können dabei die Bedürfnisse von mehrfach-diskriminierten Gruppen wie z.B. qt_BIPoC möglichst gut bedient werden? Und wie setzen wir diese Veränderungen durch – was ist dabei die Rolle von Protest?

Von Restorative Justice zu Community Policing unterhalten wir uns darüber, wie wir uns eine queer-freundliche Zukunft von Recht und Gerechtigkeit vorstellen.

Bei Anmeldung per Mail Texte im Voraus erhältlich!


13.  16.06.2023 von 19-21 Uhr: Screening „Bodies we take to the streets“

Ort: Kulturaggregat, Hildastr. 5, 79102 Freiburg

Format: Screening mit anschließendem Austausch
Thema: Ein Film über Empowerment, Feminismus und Solidarität

BODIES WE TAKE TO THE STREETS porträtiert fünf in Berlin lebende Frauen und beleuchtet eine transnationale Perspektive auf feministische Kämpfe. Es werden verschiedene Unterdrückungsmechanismen angesprochen, die indirekt und über nationalstaatliche Grenzen hinaus miteinander verwoben und mit Themen rund um soziale Gerechtigkeit, Rassismus und dem Kampf gegen Rechts verbunden sind. BODIES WE TAKE TO THE STREETS zeigt die Vielfalt einzelner regionaler Proteste und stellt gleichzeitig aber auch die Frage nach Gemeinsamkeiten. Wie ist feministischer Widerstand mit anderen Kämpfen für soziale Gerechtigkeit verbunden? Wo können wir uns gegenseitig solidarisch verhalten und wie können wir voneinander lernen?

14.  07.07.2023 von 19-21 Uhr: Screening „Hooligan Sparrow“
Ort: Kulturaggregat, Hildastr. 5, 79102 Freiburg

Format: Screening,Teilnehmer*innenzahl: 30 Personen, Dauer: 2 h

Thema: Der Film zeigt den Protest und Aktion der chinesischen Aktivistin Ye Haiyan (namens Hooligan Sparrow) mit ihrer Gruppe gegen den sexuellen Missbrauch in einer Grundschule in Südchina. Sparrow ist dafür bekannt, dass sie sich seit Jahren mit provokanten Aktionen und der Öffentlichkeitswirksamkeit sozialer Medien für die Rechte von Sexarbeiter*innen einsetzt. In diesem Film mit versteckten Aufnahmegeräten und Guerillamethoden der Filmmacherin wird der Protest unter Berücksichtigung von Fragen der Klasse, Gender, sexuelle Gewalt, Medialität und der Bedeutung des Justizsystems befragt und dokumentiert. 

Nach der Vorführung des Films wird es einen Panel Talk über Feminismus und Sozialproteste in China gegeben.